Fermentierung – aus gut wird großartig
Nach der Ernte und der Trocknung ist es so weit: Deine Buds sind trocken, die Zweige knacken – jetzt beginnt die sogenannte Fermentation oder „Curing“-Phase. Was beim Käse oder Wein funktioniert, gilt auch beim Cannabis: Gute Dinge brauchen Reifezeit.
Während der Fermentation bauen sich Chlorophyll, überschüssige Zucker und andere Pflanzenstoffe weiter ab. Gleichzeitig entwickeln sich die Aromen (Terpene) weiter – das Ergebnis: ein vollmundiger Geschmack, sanfter Rauch und maximaler Effekt.
🫙 Wie funktioniert das Curing?
- Die Buds kommen in luftdichte Behälter, idealerweise Einmachgläser mit einem Volumen von 500 ml bis 1 Liter.
– Fülle die Gläser zu etwa 65–75 %, damit noch Luftzirkulation im Inneren möglich ist. - Lagerort: Kühl (18–22 °C), trocken (45–55 % LF), dunkel. Keine direkte Sonne!
- In den ersten 2 Wochen:
– Die Gläser 1–2× täglich für 10–15 Minuten öffnen („burpen“), um überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen und frische Luft reinzulassen.
– Fühlen sich die Buds feucht an oder riechen „grün“, lüfte länger. - Ab Woche 3–4:
– Öffnen nur noch alle paar Tage notwendig.
– Die Buds sind jetzt trocken, aber nicht staubig. Sie riechen kräftig, sauber und sortentypisch. - Dauer:
– Die besten Ergebnisse zeigen sich meist nach 4–6 Wochen, manche Sorten profitieren sogar von 8–12 Wochen Curing.
📉 Was passiert chemisch beim Fermentieren?
- Chlorophyll baut sich ab → kein kratziger Rauch mehr
- Zucker und Stärke verschwinden → kein Nährboden für Schimmel
- Terpene entwickeln sich weiter → intensiveres, komplexeres Aroma
- THC stabilisiert sich → gleichmäßig starke Wirkung
📌 Tipps für perfektes Curing
- Nutze optional ein kleines Hygrometer im Glas, um die Feuchtigkeit zu überwachen (Ziel: ca. 60–62 % rLF)
- Boveda-Packs (62 %) können helfen, die Luftfeuchtigkeit zu stabilisieren
- Vermeide häufiges Herausnehmen und Anfassen der Buds – das zerstört Trichome!
✅ Fazit
Wer den Curing-Schritt ernst nimmt, wird belohnt: Deine Buds bekommen Tiefe, Charakter, Potenz – und sie reifen von „selbst angebaut“ zu „wow, was ist DAS denn?!“.
Geduld zahlt sich aus – du wirst den Unterschied schmecken.